Beseitung von Schimmmelbefall an historischer Raumausstattung und Inventar
Diekombinierte Dekontaminations- und Reinigungsmaßnahme machte spezielle Vorkehrungen hinsichtlich des Gesundheitsschutzes erforderlich, wie sie beispielsweise bei der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BauA) als TRBA 240, Schutzmaßnahmen bei Tätigkeiten mit mikrobiell kontaminierten Archivgut beschrieben werden. Diese technischen Regeln für biologische Arbeitsstoffe haben auch Gültigkeit für kontaminiertes Kulturgut im Allgemeinen.
Die Arbeiten im pilzbefallenen Kircheninnenraum mußten in geschlossener Schutzbekleidung bestehend aus abwaschbaren Gummistiefeln, Handschuhen, dichten und zugleich atmungsaktiven Overalls durchgeführt werden. Bei der körperlich anstrengenden und auch restauratorisch herausfordernden Arbeit ist der Einsatz von Atemschutzhauben mit akkubetriebenen-Gebläsefiltergeräten (wir verwenden Dräger X-Plore 8500). unerläßlich. Die verwendeten Filtermodule mußten sowohl Partikel als auch Lösemitteldämpfe absorbieren.
Für den Zugang und die Einrichtung des Arbeitsplatzes wurden Prinzipien des Schwarz-Weiß-Arbeitsbereiches angewendet, damit eine Verschleppung der Kontamination (d.h. Sporen und Mikroorganismen) in bislang unbefallene Bereiche verhindert bzw. vermindert werden konnten.Aus Folienkuben wurden Umkleideschleusen und Eingangsschleusen gebaut. Kleidung und die Atemgeräte verblieben nach dem täglichen Einsatz in einem zwischen Schwarz und Weiß- Bereich befindlichem Raum der kontinuierlich entfeuchtet wurde.